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Dummheit als moralisches Defizit

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  22.07.25 Vorbemerkung: Es ist durchaus ein Ausdruck geistiger Vielfalt, wenn verschiedene Leute zu ein und derselben Sache verschiedene Meinungen haben. Und Vielfalt ist unser Reichtum. Wozu Dummheit ernst nehmen? Wenn Dietrich Bonhoeffer im Angesicht des Todes – immerhin stellt er sich bewusst frühzeitig und offen gegen die deutschen Faschisten – sich ernsthafte Gedanken über die Dummheit und deren moralische Aspekt macht, so haben wir erst einmal allen Grund, das ernst zu nehmen.  Und zwar aus mindestens zwei Gründen:  1. Der historische Grund: Wir leben in einer Zeit, wo der Faschismus gerade wieder salonfähig gemacht wird. Bonhoeffer musste erleben und erleiden und am Ende verstehen, was gerade wieder vor unseren Augern geschieht, wir aber vielfach gerne ausblenden. Selten war die KPD so stark, wie unmittelbar vor dem Siegeszug der NSDAP. Und nie war die SPD im Reichstag so stark, wie unmittelbar vor den Vorbereitungen zum ersten Weltkrieg. Und nie war die ...

Wenn Menschen aufhören zu denken

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  Bonhoeffers Warnung vor der Dummheit – und ein Aufruf zur geistigen Wachsamkeit „Dummheit ist gefährlicher als Bosheit.“ (Dietrich Bonhoeffer) Dietrich Bonhoeffer , Theologe und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, schrieb in seiner Haft über ein Phänomen, das ihm besonders gefährlich erschien: die Dummheit . Damit meinte er nicht mangelnde Bildung oder fehlende Intelligenz – sondern die Weigerung, eigenständig zu denken. Bonhoeffer beobachtete: Gerade in Zeiten der Angst und Unsicherheit neigen Menschen dazu, sich fremden Meinungen kritiklos zu unterwerfen. Sie wiederholen Parolen, ohne sie zu prüfen. Sie lassen sich treiben – und glauben oft noch, dabei das Richtige zu tun. Das macht die Dummheit so gefährlich: Nicht weil dumme Menschen böse sind – sondern weil sie das eigene Gewissen ausgeschaltet haben. Sie handeln, ohne Verantwortung zu übernehmen. Und genau das widerspricht dem christlichen Menschenbild. Für Bonhoeffer aber bleibt die Hoffnung: Der Mensch k...